U R S P R U N G   V O N    C O A C H I N G
 

Ich möchte Ihnen gerne einen kurzen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte von Coaching an die Hand geben.


Der Begriff Coaching scheint auf den ersten Blick, alleine wegen seines Klangbildes, dem englischsprachigen Wortschatz zu entstammen. Hier finden sich die Vokabeln COACH für die Kutsche sowie COACHMAN für den Kutscher. Vom eigentlichen Ursprung her lassen sich die sprachlichen Wurzeln jedoch auf die ungarische Kleinstadt Kocs zurückführen. Kocs war im Mittelalter berühmt für die Fertigung gefederter Kutschwagen. Für die Fahrt in solch einer Kutsche benötigte man allerdings einen versierten Kutscher, der den Fahrgast sicher ans Ziel führte. Erstmals im 19. Jahrhundert wurde an englischen Universitäten das Wort Coach synonym für „Einpauker“ verwendet, der Kursteilnehmern bei der Vorbereitung auf Prüfungen und Wettkämpfen half.

In den frühen sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts unterstützten Coachs erstmals professionelle Sportler als mentale Betreuer in Einzeldisziplinen wie im Golf oder Tennis. Man kam zur Erkenntnis, dass nicht nur Begabung, Technik und Training mit dem Erfolg des Sportlers verbunden sind, sondern sich auch seine Persönlichkeit und die damit einhergehende psychische Verfassung nachhaltig auf seine Leistungsfähigkeit niederschlagen. Ein Coach unterstützt den Sportler, im Gegensatz zum Trainer, aber weniger in Hinsicht auf dessen Spieltaktik oder seine körperliche Kondition, vielmehr steht hier die psychologische Begleitung, Betreuung und Motivation im Vordergrund wie zum Beispiel der Umgang mit Niederlagen oder Drucksituationen vor und während eines Turniers bzw. einer Spielsaison.


Professionelles Coaching hat sich mittlerweile fest etabliert und wird nicht nur mehr im Sport, sondern bereits seit gut drei Jahrzehnten auch verstärkt von Unternehmen im Bereich der Personalentwicklung genutzt. Die ersten Coachs traten zu Beginn der achtziger Jahre amerikanischen Firmen und Konzernen bei. Sie unterstützten dort überwiegend Führungskräfte bei der Optimierung ihrer Personalpolitik, wobei die rein fachliche Führung durch persönlichkeitsrelevante Aspekte ergänzt wurde. Man folgte dem Gedanken und den Erfahrungen aus dem Sport, dass nur eine leistungsstarke und erfolgsorientierte Mitarbeiterschaft zur Grundlagen für den Unternehmenserfolg beiträgt.

Etwa Anfang der neunziger Jahre fand Coaching dann auch Verwendung zur Lösung persönlicher Herausforderungen. In einem privaten Coaching werden nicht nur die großen Fragen des Lebens aufgegriffen wie zum Beispiel „Wer bin ich – Was kann ich – Was will ich“, sondern es geht vor allem um eine umfassende Analyse in Form einer gemeinsamen Betrachtung der konkreten Lebenssituation mit all ihren Herausforderungen, Chancen und Wahlmöglichkeiten. Ziel sollte meiner Meinung nach die Zufriedenheit mit sich, das (An)Erkennen der eigenen Person und das Entdecken und die Erfüllung eigener Bedürfnisse, Ziele und Visionen sein.